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Durst wird durch Bier erst schön

DIE LEGENDE VOM FLÜSSIGEN BROT

Bier ist ein alkoholisches Getränk, ganz sicher. Und wer behauptet, dass der Alkohol im Bier ganz ungefährlich sei, weil er - beispielsweise bei Vollbier - nur mit drei bis viereinhalb Prozent auftritt, der macht sich die Sache zu leicht. DIE LEGENDE VOM FLÜSSIGEN BROT

Weizenbier

Denn natürlich gibt es Trinker, denen es gefällt, innerhalb von zwei Stunden vier Liter Vollbier hinunterzuschütten. Für die Nieren ist diese Spülung hervorragend - ganz ohne Spott gesagt. Für den Alkoholgehalt im Blut natürlich nicht. Denn man hat dann doch mehr als zwei Promille.

Anders ist es, wenn man sich mit einem Liter begnügt. Oder mit noch weniger. 90 Gramm reiner Alkohol pro Tag schaden den meisten menschlichen Lebern nicht. Da könnte man also nicht nur einen Liter Vollbier trinken, sondern auch zweie.

Und wie steht es bei den Autofahrern? Ein Liter Vollbier, innerhalb von einer Stunde getrunken, bringt einen Blutalkoholgehalt von etwa 0,7 Promille zustande. Das ist, zumindest nach deutscher Rechtsprechung, schon oberhalb dessen, was ein Autofahrer haben darf. Bei einem Liter Starkbier sind´s schon 1.2 Promille. Aber soviel schütten ja nur die wenigsten in sich hinein. Zwei Gläser von 0,2 Liter sind unbedenklich. Die bringen (und auch nur, wenn man auf nüchternen Magen trinkt) bei Lagerbier 0,2 Promille, bei Export 0,29 und bei Starkbier 0,49.

Ja, es ist sogar so, dass das bisschen Alkohol im Bier - wenn man ein oder zwei Glas trinkt - eher gut als schädlich ist. Es hebt die Stimmung, regt den Kreislauf sowie die Atmung an und kümmert sich auch um einen flotten Ablauf in den Nieren.

Und die Leber? Die besitzt einen natürlichen Schutz, der »Glykogen« heißt und in ihr selbst erzeugt wird. Wer Schnaps trinkt, hochprozentigen Alkohol, ist in Gefahr, diese Glykogene zu zerstören. Wer Schnaps nüchtern trinkt, ohne vorher etwas gegessen zu haben, schafft sich sogar die schönste Voraussetzung für eine Leberzersetzung.

Beim Bier aber ist es anders. Versuche ergaben, dass der Alkohol im Bier - wenn man es nicht im Übermaß trinkt - die Leber nicht angreift. Im Gegenteil: Bier regt die Leber zu erhöhter Glykogen-Produktion an.

Hinzu kommt, dass der Alkohol im Bier (im Gegensatz zu vielen Schnäpsen) kaum schädliche Begleitstoffe (sogenannte »Fuselöle« ) hat. Die sind es, die den Abbau des Alkohols hemmen und dadurch zum Kater führen.

Strikte Alkoholgegner werden nicht gerne hören, dass wir hier ein Loblied auf die Prozente im Bier singen. Aber wir tun es ja nur ganz leise und behutsam - angemessen der Biermenge, die förderlich ist.

Und wir reden keineswegs der verbreiteten Sitte das Wort, jedem Bierchen ein Schnäpschen folgen zu lassen. Das ist teuflisch, setzt die Alkoholkonzentration im Blut sprunghaft herauf und behagt auch der Leber nicht.

Westfälisches Abendmahl
Hier sehen Sie eine besonders originelle Darstellung des christlichen Abendmahls. Auf dem Tisch stehen nicht Brot und Wein, sondern Schinken und Altbier. Das Fenster - im Volksmund heißt es »Westfälisches Abendmahl« - wurde ums Jahr 1500 von Conrad von Soest geschaffen. Sie können es über dem Nordportal in der Kirche St. Maria zur Wiese in der westfälischen Stadt Soest sehen.

>> Die Sumerer nannten es Kasch

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