Im Jahre 1745 hatte der Pariser Hofdrucker André Francois Le Breton eine großartige Idee. Er wollte eine Enzyklopädie herausgeben, ein Universal-Lexikon von Kunst und Wissenschaft. Daraus entstand nach mancherlei Fehlschlägen schließlich "Diderots Enzyklopädie", ein gigantisches Werk, das großen Einfluss auf das europäische Geistesleben im 18. Jahrhundert hatte.
Herausgeber war Denis Diderot, ein ungemein dynamischer Schriftsteller und Philosoph. Das riesige Werk umfasste schließlich 17 Textbände und elf mit Abbildungen. Statt der vorgesehenen zwei Jahre brauchte man zweiundzwanzig dazu. Die Stiche, die wir auf den folgenden Seiten aus Diderots Enzyklopädie abdrucken, erschienen in einem Illustrationsband im Jahre 1772.
Fig. 1: Der Schütt- Trichter, in den von
oben das Grünmalz geworfen wird.
Fig. 2 und 3: Längsschnitte durch den Darr-Ofen. Der
hatte ein giebelförmiges, spitzes Dach, das in den Schütt-Trichter
hineinragte. Der Rauch zum Darren trat an der Unterkante dieses Giebeldaches
aus. Das gedarrte Malz rutschte links und rechts seitlich an diesem Giebeldach
herunter, dann konnte von oben neues Grünmalz nachgeworfen werden.
Fig. 4 und 5: Querschnitte durch den Darr-Ofen.
Fig. 6: Das System, nach dem das Herausfallen des fertigen
Malzes funktionierte. Es rutschte auf den dachförmigen schrägen
Kanten des Ofens zu den Brettern, die links und rechts angebracht waren (sie
sind hier mit A bezeichnet). Die Reibungsträgheit der Malzkörner
war groß genug, dass sie nicht von selbst in dickem Strom herausgeprasselt
kamen. Erst wenn der Mälzer die Bretter links und rechts freigemacht
hatte, rutschte neues Malz nach. So hatte er es in der Hand, die Dauer des
Mälzens zu kontrollieren. Wenn unten fleißig geheizt und oben immer
neues Grünmalz nachgeworfen wurde, konnte solch eine Darr-Anlage tagelang
ununterbrochen arbeiten.
Vier Pferde in der “Manegeg“ wie die Franzosen das nannten, setzen ein ganzes System von hölzernen Zahnrad-Getrieben in Bewegung. Die Arbeitskraft der Pferde wird vielfach genutzt. Nicht nur zum Betreiben der beiden Schrotwerke, sondern offenbar auch noch für andere Geräte. Zum mindesten aber für Lastenaufzüge, wie Sie beim Blick durchs Fenster oben rechts erkennen können.
>> Das Sudhaus
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Autor:
Rolf Lohberg (1982)
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